Pistenregeln sind nur wenig bekannt

Rauriser Hochalmbahn

Während sich die Zehn Gebote aus dem Alten Testament großer Bekanntheit erfreuen, fristen die zehn Gebote des Wintersports laut einer Umfrage des Instituts Sicher Leben eher ein Schattendasein: Stolze 33 Prozent der heimischen Skifahrer und Snowboarder - also jeder Dritte! - haben noch nie von Pistenregeln gehört.

Auch sonst sind die Kenntnisse eher rudimentär: Wintersportler, die zwar von den Verhaltensregeln gehört haben, kennen noch lange nicht ihren Inhalt: So glauben 51 Prozent, dass bei einem Unfall keine Anhalte- und Ausweispflicht herrscht. 15 Prozent der Befragten sind fälschlicherweise der Meinung, dass bei der Abfahrt Rechtsvorrang gilt. Fatal, denn eigentlich hat der Schnellere dem Langsameren Vorrang zu gewähren. 31 Prozent ignorieren die Empfehlung nach regelmäßigen Pausen, elf Prozent wissen nicht, dass man besser unterhalb einer stehenden Gruppe abschwingt, um keinen Zusammenstoß und womöglich einen "Dominoeffekt" zu riskieren.

Nicht verwunderlich also, dass jedes Jahr rund 86.000 Wintersportler auf Österreichs Pisten einen Unfall haben. 65.000 dieser Ski- und Snowboardfahrer verletzen sich sogar so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Als Unterstützung und zur besseren Motivation, sich die Snowboard/-Skiregeln anzusehen, haben wir alle Verhaltensregeln und Vorbereitungen in Form von humorvollen Cartoons illustriert, mehr...

Pistenregeln - FIS-Regeln

  1. Rücksicht auf die anderen Skifahrer
    Jeder Skifahrer muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.
  2. Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise
    Jeder Skifahrer muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise seinem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.
  3. Wahl der Fahrspur
    Der von hinten kommende Skifahrer muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm fahrende Skifahrer nicht gefährdet.
  4. Überholen
    Uberholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Skifahrer für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt.
  5. Einfahren und Anfahren
    Jeder Skifahrer, der in eine Skiabfahrt einfahren oder nach einem Halt wieder anfahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann.
  6. Anhalten
    Jeder Skifahrer muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.
  7. Aufstieg und Abfahrt
    Ein Skifahrer, der aufsteigt oder zu Fuß absteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen.
  8. Beachten der Zeichen
    Jeder Skifahrer muss die Markierung und die Signalisation beachten.
  9. Hilfeleistung
    Bei Unfällen ist jeder Skifahrer zur Hilfeleistung verpflichtet.
  10. Ausweispflicht
    Jeder Skifahrer, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalles seine Personalien angeben.

Wusstest Du, dass ...

  • ein Skihelm 85 Prozent aller Schädel- und Gehirnverletzungen verhindern kann.
  • 53 Prozent der Kinder unter sieben Jahren bereits mit dem Skihelm auf der Piste unterwegs sind.
  • 33 Prozent der österreichischen Skifahrer und Snowboarder nicht einmal wissen, dass es Pistenregeln gibt.
  • derzeit jährlich mehr als 8 Millionen Skifahrer und Snowboarder auf Österreichs Pisten unterwegs sind.
  • es in Italien bereits eine gesetzlich verankerte Verpflichtung für Skifahrer bis 14 Jahre gibt, einen Skihelm zu tragen.
  • 60 Prozent aller im Krankenhaus behandelter Skiunfallpatienten Männer sind.
  • mehr als 30 Prozent aller im Krankenhaus behandelter Skiunfallpatienten zwischen 30 und 44 Jahren alt sind.
  • ein geübter Hobbyskifahrer mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h den Berg hinunterbrettert.